«Meine Erwartungen wurden klar erfüllt»

Der St. Galler Jörg Zink besuchte bei Pro Senectute zwei Computerkurse – mit ganz konkreten Zielen: Der Unternehmer nutzt Computeranwendungen immer noch für seine Projekte. Und für sein Hobby. Dass er die Bedienung eines Computers richtig beherrscht, ist dort sogar überlebenswichtig. Der St. Galler Jörg Zink besuchte bei Pro Senectute zwei Computerkurse – mit ganz konkreten Zielen: Der Unternehmer nutzt Computeranwendungen immer noch für seine Projekte. Und für sein Hobby. Dass er die Bedienung eines Computers richtig beherrscht, ist dort sogar überlebenswichtig.

Text: Michael Walther, Redaktor Newsletter Pro Senectute Kanton St. Gallen

Es lohnt sich, die ganze Karriere des Stadt St. Gallers Jörg Zink zu erwähnen, denn sie ist spannend: Der heute 80-Jährige absolvierte eine Lehre als Speditionskaufmann, arbeitete zwölf Jahre in der Textilindustrie und sodann fünf Jahre als Verkäufer in einer Möbelfirma, teilselbständig und mit einer Beteiligung. Mit 38 machte er sich ganz selbständig mit Einbauküchen. Er besass Verkaufsläden in der Schweiz und eine Beteiligung an einer Möbelfirma in Deutschland und in Italien.

Es blieb nicht dabei. Als Kollegen sagten, er solle sich besser an einer anderen Firma beteiligen und Häuser bauen, machte er das. Er übergab seine Firma dem Sohn und handelte fortan mit Immobilien. «Die letzte Überbauung», sagt er am Telefon, «ist gerade fertiggestellt.» Es sind 147 Wohnungen, 2000 Quadratmeter Gewerbefläche. Jörg Zink ist soeben umgezogen. «Da wohne ich jetzt. Meine beiden Söhne auch. Ich hoffe, ich fühle mich wohl.»

Das wird er wohl: «Wir haben schöne Wohnungen gebaut. In zwei Wochen war restlos alles vermietet.» Derzeit besteht eher ein Überangebot an Mietwohnungen. Also müssen die Qualität und der Preis wohl stimmen.

Das Leben lang Kaufmann und erfolgreicher Geschäftsmann mit Einbauküchen und Immobilien – wieso kommt er dazu, einen Pro-Senectute-Kurs zu besuchen?

Fast exklusiver Unterricht

«Ganz einfach», sagt Zink, «wir erhielten ein neues Verwaltungsprogramm. Das läuft auf Excel. Da muss ich mindestens reinschauen können. Ich muss zwar keine Dokumente selber verfassen. Aber ich muss es verstehen.»

Bei Excel handelt es sich um ein Tabellenprogramm von Microsoft. Es ist Bestandteil von Microsoft Office, aber auch in Programmpaketen enthalten, die gratis erhältlich sind, sogenannter Open-Software. Das Programm bietet verschiedene Möglichkeiten, Daten zu kalkulieren und auszuwerten. Pro Senectute St. Gallen bietet zahlreiche Computerkurse: von Computer-Einsteigerkursen bis zum Gebrauch des iPhones. Excel-Kurse sind auch dabei. Sie werden in den Regionen Stadt St. Gallen von Peter Graf erteilt. 

Dass Jörg Zink den Kurs bei Pro Senectute besuchte, war sprichwörtlich naheliegend:
 
«Ich wohnte damals nur zweihundert Meter entfernt. Das war ideal.»
Kann das bei Pro Senectute erworbene Wissen vielfältig nutzen: Jörg Zink aus St. Gallen. Bild: pssg, zVg.
 
 
Es war nicht das erste Mal, dass Jörg Zink ein Angebot von Pro Senectute nutzte: «Der erste war ein Kurs zur Bedienung von Computertablets. Ich besitze eine Hochseejacht, die über ein iPad gesteuert wird, das wiederum mit Solarenergie versorgt wird. Da musste ich die Bedienung von Computertablets einfach kennenlernen. Es ging nicht anders.»

Die Ziele, sagt Jörg Zink, habe er beide Male sehr gut erreicht, die Erwartungen erfüllt. Das Wissen wurde dabei fast exklusiv vermittelt: «Beim Excel-Kurs waren wir zu dritt. Eine Teilnehmerin kam allerdings nur einmal. Beim Tablet-Kurs waren wir nicht viel mehr, drei oder vier Personen.» Zink genoss also nahezu Privatunterricht.

Unterwegs auf allen Weltmeeren

Und die Lehrperson – in seinem Fall bei Excel-Kurs Peter Graf und beim Tablet-Kurs Hans Rudolf Schneider? «Sehr qualifiziert. Peter Graf kam von der Informatik. Es sind bestimmt überall gut qualifizierte Leute mit viel Erfahrung, die bei Pro Senectute unterrichten.» Der Kursleiter habe sich sogar noch nach dem Kurs um ihn bemüht: «Er sandte mir ein Programm, das ich in Excel verwenden kann, um Hypothekarzinsberechnungen anzustellen.»

Der Anlass, die Kurse zu besuchen, war bei Jörg Zink also glasklar. Er sei ansonsten von der digitalen Welt nicht besonders überfordert: «Natürlich musste ich bei manchen Dingen zwei oder drei Mal nachhaken und mich vertiefen.» Indem er sich die Anwendungen selber noch einmal erarbeite und auf manche Lösungen selbst stosse, «bleibe es auch hängen».

Und: «Beim Schiff war das lebensnotwendig. Da musste ich es können. Wenn man über die Meere fährt, muss es klappen. Da möchte man ja gern wieder ankommen.» Das war beim Excel-Kurs weniger elementar: «Bei der Überbauung haben wir auch unser Büro mit dem Sekretariat. Da kann ich natürlich nachfragen, wenn ich etwas nicht weiss und erhalte dort Hilfe.»

Um ein bisschen die seefahrerischen Dimensionen des St. Gallers zu verstehen – wo kreuzt er mit seinem Schiff? «Weltweit», lautet die Antwort. Pazifik ebenso wie Atlantik. Sein Boot liege in der Karibik. Insgesamt sieben Jahre sei er dort gewesen. «Pro Jahr bin ich manchmal bis fünf Mal hingeflogen.»

Lesen am Computer ist einfacher

Wie sieht es bei ihm sonst mit dem Gebrauch von Computer und Handy aus – da ist sein Umgang wohl routiniert, wenn er doch so sehr ins Alltagsgeschäft eingebunden ist? «Ja, schon», sagt Jörg Zink. «Ich erledige noch die nichtalltäglichen und Repräsentationsaufgaben. Das bedingt, dass ich à jour bin.»

Den Computer nutze er für die Administration; das Mobiltelefon zur Kommunikation. Wie sieht es aus mit Computerrecherchen? «Ich erhalte jeden Tag zahlreiche Mails, 20 bis 50», sagt er noch. «Ich muss nicht alle beantworten.» Internetrecherchen mache er natürlich auch. Bezüglich Reisen und Geschäft? «Ja, natürlich. Auch die Zugabfahrtszeiten. Kürzlich schaute ich den Benzinpreis nach.»

Aber wie hat er früher recherchiert, sich Wissen beschafft, sich in einer Frage kundig gemacht? Bücher und Papier – braucht er sie noch? Zeigt sich hier ein Wandel? «Nein, brauche ich nicht mehr», antwortet er unmissverständlich. «Ich besitze noch alles, alle Bücher. Aber ich schaue darin nicht mehr nach.» Das hat auch körperliche Gründe: «Die Augen sehen nicht mehr gut. Das Lesen ist anstrengend. Am Computer ist es einfacher.» Es braucht hier sehr wenig, um die Auflösung und den Massstab zu vergrössern.

Bücher werden aussortiert

Für alle Lesearbeiten nutze er heute einen Computer und zwei Laptops. Bei den Büchern habe es sich um Handbücher, Lexika, aber auch viele Sachbücher etwa über das Bauen gehandelt – zum Beispiel über interessante Leute im Bereich Immobilien. Jüngst beim Umzug sei ihm ein Buch über Trump in die Hände geraten, wie der begann. «Das las ich auch noch nicht richtig. Es liegen noch viele Bücher herum.»

Jörg Zink hat die Bibliothek noch in die neue Wohnung mitgenommen. Jetzt werde er aussortieren. «Einen grossen Teil werde ich entsorgen. Es will sie ja niemand mehr.»

Vieles sei auch auf dem Computer erhältlich – gratis. Es sei schon schade, findet er. Aber jetzt werde er die Bücher, die er nicht mehr benötige, halt beim Brockenhaus abgegeben. Für die Zukunft mit dem Computer ist Jörg Zink ja auf jeden Fall gerüstet. Nicht zuletzt dank den Pro-Senectute-Kursen.